Neugestaltung eines Bio- Urnenfriedhofes
Der neue Bio-Urnenfriedhof beim Klagenfurter Dom bringt den Friedhof zurück in die Stadt und schafft Raum für stilles Gedenken. Erstmals seit Jahrhunderten ist es wieder möglich, die Verstorbenen unmittelbar in der Nähe der Domkirche zu bestatten. Auch die Bestattungsmethode der Bio-Urne ermöglicht es, dass der vorhandene Raum ausreichend ist und entsprechend genutzt werden kann.
Der Hof
Der neue Hof wurde zunächst „aufgeräumt“ und von seinen unterschiedlichen Bodenbelägen, Bepflanzungen und weiteren Elementen freigeräumt.
Das Abrücken der Urnenfelder in die Mitte des Hofes schafft einen Rundumgang entlang der hofseitigen Gebäudefassaden. Ein mittiger kleiner Platz teilt in zwei Urnenfelder auf, die etwas erhöht neben dem Gehweg liegen. Der, mit sieben Fertigteilen (7 als Zahl der Vollkommenheit und Harmonie), geschaffene Platz bietet Raum vor der Tür in den Dom und weitet sich in Richtung der Nordwand auf. Hier wird die frühere Eingangssituation in den Dom, die bis in die 1970er Jahre bestand, wieder erlebbar und ablesbar.
Nach außen hin ist diese Tür in Richtung Domgasse klar erkennbar und als beleuchtetes Element in den Abendstunden sichtbar.
Mehr als ein Zaun
Nach Westen hin, musste der Friedhof abgegrenzt werden, da dieser in der Nacht abgesperrt wird. Der neue messingfarbene Wandschirm wurde vorgesetzt und durchlässig gestaltet.
Das neue Element, das den Raum nun prägt, ist aufgrund seiner Farbe und Materialität bedeutend und ist gleichzeitig Träger der Namenstafeln der Verstorbenen.
Es entsteht keine ablehnende Haltung, sondern eine einladende Atmosphäre. Das Licht und das Schattenspiel in der Passage wertet den Raum zusätzlich auf.
Bepflanzung
Zwei Zierapfelbäume, die dem inneren Platz zugewandt sind, prägen den Raum und spenden Schatten. Um die Bäume herum sind Pflanzen mit symbolischem Inhalt verwendet worden, die der Mutter Gottes geweiht sind und in Mariendarstellungen vorkommen. Wie zB Wald-Erdbeere, Akelei, Schafgarbe, und Pfingstrose. Anlehnung an den “Hortus Conclusus“ der geschlossene Garten als Sinnbild für Schutz, Paradies und Kirche sowie für die Reinheit der Muttergottes.
Ein neuer Ort in der Stadt
Das Paradies am Dom als Urnenfriedhof ist aber auch aufgrund seiner Aufenthaltsqualität ein Ort für alle Menschen, die die ruhige Atmosphäre genießen möchten. Bänke können genutzt werden und ein Verweilen ist möglich.
„Das Gefühl der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit wird gefördert, weil Lebende wie Verstorbene den gleichen Raum nutzen. Ein solcher Raum wurde nun in Klagenfurt errichtet. Von der äußeren Form her erhält die Stadt einen neuen und schön gestalteten Innenhof, eine Oase der Ruhe mitten im belebten Zentrum. Gleichzeitig verankert der Friedhof das Gedenken an die Verstorbenen wieder mitten im Alltag.“, sagt Peter Allmaier, Dompfarrer der Stadt Klagenfurt